Chinesische Medizin in der Augenheilkunde

Augenerkrankungen werden in China schon seit langem mit chinesischer Medizin behandelt − erste Hinweise auf Erkrankungen der Augen finden sich bereits auf Knochen und Schildkrötenpanzern aus der Shang- bzw. Yin-Dynastie (16. Jh. bis 1066 v.u.Z.). Damit sind die historischen Wurzeln sogar älter als die Augenheilkunde in Europa, die sich erst im 19. Jh. als eigenständiger Zweig der Medizin etablierte.

Die chinesische Medizin kann bei zahlreichen Augenerkrankungen zusätzlich oder alternativ zu einer westlichen Behandlung eingesetzt werden. Allerdings muss generell immer eine westliche, augenärztliche Abklärung stattfinden und gegebenenfalls eine entsprechende Therapie vorher durchgeführt werden!

Gute klinische Erfahrungen bei der Behandlung mit Akupunktur/chinesischer Medizin gibt es bei

  • Altersbedingte „Trockener“ Makuladegeneration (AMD)
  • Trockene Augen (Sicca-Syndrom)
  • Allergische Bindehautentzündung
  • Glaukom/okuläre Hypertension
  • Gerstenkorn
  • Tränende Augen
  • Kurzsichtigkeit (Myopie)

Allerdings fehlen hier noch umfassende, aussagefähige Studien.

Erkrankungen der Augen können grundsätzlich mit chinesischen Arzneimitteln, Akupunktur und Moxibustion, Tuina, chinesischer Diätetik und den chinesischen Bewegungstherapien (Qigong und Taijiquan) therapiert werden. Meistens werden mehrere dieser Verfahren gleichzeitig eingesetzt.

Dr. Hummelsberger ist Co-Autor der „Chinesischen Medizin in der Augenheilkunde“ (siehe Veröffentlichungen).

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