Makuladegeneration (AMD): Behandlung mit Akupunktur und Chinesischer Medizin

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung bei älteren Menschen in westlichen Ländern. Sie bezeichnet eine altersbedingte Veränderung der Gewebestruktur im Bereich des gelben Flecks (Makula) im Auge, der für das zentrale Sehen verantwortlich ist.

Formen der Makuladegeneration

In der Medizin wird zwischen zwei Formen der AMD unterschieden:

  1. Trockene AMD (nicht-neovaskulär):
    • Etwa 90 % der Betroffenen leiden an dieser Form.
    • Der Krankheitsverlauf ist langsam, mit allmählichem Rückgang der Sehschärfe.
    • Drusen (Ablagerungen von Hyalin- und Lipidmaterial) und Atrophie des retinalen Pigmentepithels sind charakteristisch.
  2. Feuchte AMD (neovaskulär):
    • Diese Form ist seltener, führt aber schneller zur Erblindung.
    • Sie entsteht durch Gefäßneubildungen (Neovaskularisation) und Blutungen in der Netzhaut.

Symptome:
Beide Formen können zu einer Minderung der Sehschärfe führen, bei der feuchten AMD tritt diese oft plötzlich auf. Erste Anzeichen wie verschwommenes Sehen, „Lichtblitze“ oder Schatten im Sichtfeld sollten unverzüglich von einem Augenarzt abgeklärt werden.

Ursachen der AMD (westliche Sicht)

Mögliche Auslöser für AMD umfassen:

  • Genetische Veranlagung,
  • chronische Lichtschädigung (z. B. durch UV-Strahlen),
  • Fehlernährung,
  • Umweltgifte,
  • arterielle Hypertonie und Arteriosklerose.

Therapieansätze der Schulmedizin

Trockene AMD:

  • Einsatz von Antioxidantien zur Verlangsamung des Fortschreitens,
  • optische Hilfsmittel wie spezielle Lupenbrillen.

Feuchte AMD:

  • Injektionen mit Medikamenten, die das Wachstum neuer Blutgefäße hemmen (z. B. VEGF-Inhibitoren). Diese Therapie muss regelmäßig wiederholt werden.

TCM-Behandlung der AMD

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet ergänzende Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere für die trockene Form der AMD. Die feuchte Form erfordert hingegen eine rasche schulmedizinische Behandlung, um irreversible Schäden zu vermeiden.

TCM-Diagnostik:
In der Chinesischen Medizin wird die AMD den Kategorien zugeordnet:

  • Trockene AMD: „Verschwommene Sicht“ (Shizhan hunmiao).
  • Feuchte AMD: „Plötzlicher Sehverlust“ (Baomang).

Pathophysiologie (nach TCM):
Im Alter oder bei genetischer Schwäche kann das „Struktivpotential“ (jing) des Funktionskreises (FK) Niere abnehmen. Dies führt zu einer unzureichenden Versorgung der Augen. Weitere Faktoren:

  • Energetische Erschöpfung schwächt das klare Yang, wodurch die Sehfähigkeit beeinträchtigt wird.
  • Dysbalancen im Funktionskreis „Mitte“ stören die Transformation und den Energiefluss, was die Symptome verstärkt.

Therapieablauf mit TCM und Akupunktur

Die Behandlung erfolgt nach einer gründlichen schulmedizinischen und chinesischen Diagnose. Je nach individuellem Befund werden folgende Methoden angewandt:

  1. Akupunktur:
    • Verwendung von schmerzarmen, silikonfreien Nadeln.
    • Kombination aus Körper-, Ohr- und Schädelakupunktur (Mikroakupunktur).
    • Sitzungen: 1–3 Mal pro Woche, jeweils 30–45 Minuten.
  2. Chinesische Kräutertherapie:
    • Kontrollierte Rezepturen aus Deutschland, angepasst an die chinesische Diagnose.
  3. Ernährungsanpassung:
    • Spezielle Ernährungsempfehlungen zur Unterstützung des Energiehaushalts und zur Verlangsamung des Krankheitsverlaufs.

Vorteile der TCM bei trockener AMD

Die TCM kann ergänzend zur schulmedizinischen Therapie oder als eigenständige Methode eingesetzt werden. Ziel ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, die Sehschärfe zu stabilisieren und die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern.

Hinweis bei Sehstörungen:

Plötzliche Sehverluste oder Symptome wie Lichtblitze und Schatten sollten immer umgehend augenärztlich abgeklärt werden!