Vita und Philosphie von Matthias Neudecker (Heilpraktiker / Osteopath)

Mein osteopathischer Weg begann damit, dass nach einer langjährigen, sitzenden Tätigkeit in der IT-Branche diverse Regionen meines Körpers schmerzten. Schon mehrfach hatte ich von einer manuellen Therapieform namens Osteopathie gehört und beschloss, diese selbst einmal auszuprobieren. Schon nach wenigen Sitzungen waren die der sitzenden Tätigkeit geschuldeten Rückenschmerzen verschwunden und die Achillessehne, die sich beim Joggen schmerzhaft bemerkbar gemacht hatte, beruhigte sich und ließ mich wieder schmerzfrei meinem Hobby nachgehen.

Beeindruckt von der sanften und doch so wirkungsvollen Therapieform und aufgrund der Tatsache, dass mich medizinische Themen schon immer interessiert hatten, beschloss ich, diese Methode selbst zu erlernen. Damals wusste ich noch nicht, dass dieser Entschluss neben einer Ausbildung zum Heilpraktiker eine 5-jährige berufsbegleitende Ausbildung an der Osteopathie Akademie München zur Folge haben würde. Ein langer, aber lohnender Weg – nie habe ich bereut diesen beschritten zu haben. Auch heute noch habe ich den Eindruck, noch nicht am Ende dieses Weges angelangt zu sein, denn die Osteopathie bietet so viele Facetten und Möglichkeiten, dass ich immer noch bei jedem Patienten neue Erfahrungen machen und mein osteopathisches Wissen erweitern kann.

Bei der Osteopathie handelt es sich um eine sanfte manuelle Methode, deren Ziel es ist, funktionelle Einschränkungen zu beheben. Hierfür werden in ihrer Bewegung oder Position eingeschränkte Strukturen elastischer und mobiler gemacht und dadurch deren Funktion und Stoffwechsel verbessert. Neben dem Bewegungsapparat mit seinen Knochen, Muskeln, Sehnen und Faszien können auch Funktionsstörungen der inneren Organe behandelt und behoben werden. Ein weiterer Teilaspekt der osteopathischen Behandlungsmethode ist die Behandlung des Schädels und seiner Verbindung zum Kreuzbein über die Wirbelsäule und das Rückenmark (die sog. kranio-sakrale Osteopathie). Diese kann beispielsweise bei Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Tinnitus sehr wirkungsvoll sein.

Meine osteopathische Tätigkeit sehe ich als einen Dialog mit dem Menschen, den ich behandle, zum einen auf der verbalen Ebene, mehr aber noch über den Dialog mit dem Gewebe. Dieses sagt mir, was genau diese Person zu genau diesem Zeitpunkt braucht, um die jedem Körper innewohnenden Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die Person so auf den Weg zur Gesundheit zu führen. Hierbei ist es mir wichtig, neben den körperlichen Beschwerden auch auf das soziale und emotionale Umfeld des Patienten einzugehen und dieses bei meinem therapeutischen Vorgehen zu berücksichtigen, um so auch dem Anspruch der Osteopathie als ganzheitliche Therapieform gerecht zu werden.

Eine wichtige Rolle spielen für mich bei meiner osteopathischen Tätigkeit die Faszien, denen auch in Wissenschaft und Forschung in den letzten Jahren zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. So haben fasziale Verspannungen häufig einen großen Anteil an der Volkskrankheit Rückenschmerzen und deren Auflösung („Myofascial Release“) kann einen extrem positiven Effekt bei diversen Beschwerden des Bewegungsapparats und der inneren Organe haben.