
Moxibustion – Tiefe Wärmebehandlung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
Moxibustion ist eine traditionelle Behandlungsmethode der Chinesischen Medizin, bei der chinesisches Beifußkraut (Artemisia vulgaris) an einem Akupunkturpunkt erhitzt wird. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Japanischen (vom Wort mogusa) und fand durch europäische Ärzte in Japan im 17. Jahrhundert Anerkennung, als sie seine Wirkung bei chronischen Schmerzen und Beschwerden wie Gicht beobachteten. In der Chinesischen Medizin wird die Technik als „Aku-Moxa-Therapie“ (zhenjiu) bezeichnet und ergänzt Akupunkturbehandlungen.
Durch die intensive Erwärmung und die spezifischen Eigenschaften des Beifußkrauts wird eine tiefe, heilende Wirkung im Gewebe erreicht. Patient:innen empfinden diese Wärme als äußerst wohltuend, entspannend und schmerzlindernd. Es gibt viele Moxatechniken: direktes und indirektes Erwärmen, Moxibustion auf Ingwerscheiben, oder Anwendung in der Moxabox. Moderne Geräte wie der „Moxasafe®“ von Seirin erleichtern die Anwendung. Aufgrund des charakteristischen Geruchs wird Moxibustion oft durch eine spezielle TDP-Lampe ergänzt, die ebenfalls eine Tiefenwärme erzeugt.
Wann wird Moxibustion angewendet?
Moxibustion eignet sich besonders bei Beschwerden, die mit Kälte und Stagnation im Körper einhergehen, wie etwa:
- Schmerzen in Rücken, Gelenken und Knien: besonders durch Verspannungen und Kälte verursacht
- Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)
- Geburtsvorbereitung bei Steißlage: Unterstützung der Kindsdrehung im Mutterleib
- Blasenentzündungen (Cystitis): akute und chronische Formen
- Magen-Darm-Beschwerden: wie Morbus Crohn, Colitis, Reizdarmsyndrom und funktionelle Verdauungsstörungen
- Atemwegsbeschwerden: z.B. Asthma und allergische Reaktionen
- Erschöpfungszustände und zur Förderung der Gesundheitspflege (yangsheng)
Wann sollte Moxibustion nicht angewendet werden?
Moxibustion ist ungeeignet bei:
- Infektionen und Fieber: bei Erkrankungen, die durch „Hitze“ charakterisiert sind
- Unklaren Beschwerden und akuten Krankheiten, die chirurgische Eingriffe erfordern
- Infizierten Hautstellen